Wer bin ich und wenn ja wie viele

Dieser philosophische Titel vom gleichnamigen Buch „Wer bin ich und wenn ja wie viele – eine philosophische Reise“ aus der Feder von Richard David Precht trifft es in meinem ganz persönlichen, etwas hoffnungslosen Fall ganz gut. Philosophie ist für mich nicht immer greifbar, etwas abstrakt und weit weg – und oftmals lese ich etwas noch einmal in der Hoffnung den Sinn und die Logik dahinter zu verstehen. Ja ja, ich weiss – es geht hier um Bibliotheks- und Archivinformatik.. Für mich ist hier die Ausgangslage aber in etwa gleich wie bei der Philosophie!

Im Studiengang Information Science bin ich zwar bereits mehrere Male kryptischen Codes, Shells und virtuellen Maschinen begegnet, in der Praxis habe ich jedoch nicht viel damit zu tun. Will heissen, dass ich die eher technischen, informatiklastigen Module mit einer bereits gut verankerten inneren Panik belege und mit viel Aufwand auch semi-gut abschliesse. Verinnerlicht sind die Inhalte aber bei weitem nicht – das hat nur die Panik nachhaltig hingekriegt. Technik, Informatik, Programmierungen – das ist definitiv nicht mein Steckenpferd, weshalb ich mich auch noch nie so wirklich in diese Thematiken „hinein gefuchst“ habe. Obwohl es natürlich angesichts meines Unwissens das einzig Schlaue gewesen wäre. Wenn ich die Unterlagen von vorherigen Modulen durchstöbere, kommt mir alles vage bekannt vor. Es ist einfach immer wieder aufs Neue enorm viel Effort nötig, um mich hineinzudenken und mich zurecht zu finden. Wenn sich dann irgendwo ein Fehler eingeschlichen hat, kann das für einige ein richtiger Such-Spass werden diesen ausfindig zu machen. Ich zähle leider nicht zu diesen Spürnasen, sondern habe dann ziemlich schnell die Nase voll von Tags und Codes.

Das Studium und die Vertiefungsrichtung Archivierung öffnet mir eine Tür in ein anderes Berufsfeld. Ursprünglich habe ich Buchhändlerin gelernt und bin neben dem Teilzeitstudium auch als solche tätig. Im vergangenen Sommer absolvierte ich ein zwei monatiges Fachpraktikum in der Fotostiftung Schweiz. Eine wahnsinnig spannende Institution mit tollen Fotobeständen und vielseitigen Aufgaben. Sie sind per se aber kein klassisches Archiv und eher auf einer Sammlungs-logik aufgebaut. Sie arbeiten mit der Digital-Asset-Management-Software ‚Canto Cumulus‘, was für mich der einzige konkrete Berührungspunkt mit Archivinformatik darstellt. Und natürlich kenne ich die Software soweit nur aus Anwenderinnensicht.

Für mich und das Modul Bibliotheks- und Archivinformatik-Modul heisst das konkret: meine Blogartikel jeweils möglichst nach der jeweiligen Vorlesung schreiben und so Inhalte repetieren und versuchen zu verstehen. Ich begrüsse diese Art von Leistungsnachweis sehr, denn bereits im Modul Programmierlogiken, in welchem regelmässige Repetitionen und eine darauf ausgerichtete Bewertungsmethodik angewendet wurde, hat sich ein „systembedingtes“ dran-bleiben mehr als gelohnt. Da hatte ich nämlich annäherungsweise das Gefühl etwas gelernt und nicht 5 Minuten nach der Prüfung vergessen zu haben. Ich erhoffe mir für das BAINsche Modul dasselbe. Ausserdem wünsche ich mir einen Überblick über Bibliotheks- und Archivsoftware und der Thematik Metadaten nicht rein auf theoretischer Ebene zu begegnen. Da ich mich bezüglich Praxisbezug als ein unbeschriebenes Blatt Papier betiteln muss, bin ich auf die Inhalte und meine Lernkurve gespannt wie ein Regenbogen.

Lets get it done!